(Auszug Artikel Heveller 2010)

Als Heike Hinz 1989 zum ersten Mal in einem Warenhaus einen Stickautomaten sah, wusste sie, dass die Stickerei eine Alternative zu ihrem bisherigen Berufsleben sein könnte. Schließlich hatte sie als Hobbyschneiderin schon so einiges mit Ihrer Veritas-Maschine genäht.

Am 27. März 1990 meldete sie ihr Gewerbe an. Begonnen hat sie mit einer Standfläche im Konsument- (danach Horten-) Warenhaus, wo sie sich als erste Automatenstickerin in Potsdam bekannt machte. Das Konzept war schlüssig, der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Viele Ihrer Kunden, auch die mit den ganz speziellen Wünschen, halten ihr noch heute die Treue.

Ihre Arbeit kann sich sehen lassen, sie bestickt alles mit lebendiger Farbigkeit und Profil. Konfektion, Frottiertücher, Mützen, Tischwäsche, Berufsbekleidung, Pferdedecken… „Bestickt - in der Fachsprache veredelt - werden kann nahezu alles, was von textiler Beschaffenheit ist“, sagt sie. Veredelt, das richtige Wort, denn die Textilien erhalten durch die Stickerei individuellen Charakter.

Moderne computergesteuerte Maschinen sind im Einklang mit Kreativität. Es entstehen Namen, Sprüche, Motive, Firmen-, Vereinszeichen, Familienwappen und vieles mehr. So einige Besonderheiten und Unikate haben ihre Werkstatt verlassen: das Banner vor den Notenständern eines Blasorchesters, eine Katafalkdecke, die Sterne der Mützen der „Langen Kerls“, der Schwarze Adlerorden Friedrich des Großen, professionelle Nomex-Teambekleidung, Taufkleider, Schärpen. Dabei sind die Preise einer mittelgroßen Stickerei kaum teurer als ein Textildruck.

Viele Schriftarten, ein Standard-Motivvorat und professionelle Stickereisoftware sind der Grundbaustein ihrer Arbeit. „Die Grundidee kommt vom Kunden, dann kann ich individuell beraten“, erzählt die Stickerin, und dabei ist sie stets bestrebt, eine Symbiose von Kundenwünschen, ihrer eigenen Kreativität und dem technisch Machbaren entstehen zu lassen.

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